Dienstag, 3. Januar 2012

New York Tag 89 - letzter Tag im VBI

Tag 89, Dienstag 03.01.12

Leute, was für ein Tag! Danke für alle eure guten Wünsche und Daumendrücke für meine Stempel. Sie haben geholfen!!! :)
Um 07:30 Uhr bin ich aufgestanden, Chuck etwa 08:00 Uhr. Ich bin nicht zur Dienstags-Konferenz gegangen, sondern um 08:30 Uhr zur Krankenhausbibliothek. Ich dachte, ich muss mir wenigstens ein Dokument mit dem Krankenhaus-Briefkopf suchen, so dass ich WENIGSTENS DAS beim LPA vorweisen kann. Leider war die Bibo um 08:30 Uhr noch zugeschlossen (obwohl sie eigentlich zu der Zeit öffnen sollte). Nach 10 Minuten kam dann endlich jemand und hat aufgeschlossen. Zum Glück gabs dort Computer. Aber natürlich habe ich kein Dokument mit einem St Lukes Roosevelt Briefkopf auf dem Computer in der Bibo gefunden. Um 09:00 Uhr bin ich dann rüber gelaufen in die Praxis. (Eigentlich wollte ich ja, weil es mein letzter Tag war, Brezeln mitbringen, aber das hab ich nicht mehr geschafft. Chuck wollte mir ds aber abnehmen). Dort angekommen, sagte mir Dr. O gleich, dass Dr. Waner bezüglich des Nachweises von der Universität etwas für mich arrangiert hatte. 10 Minuten später kam auch Dr. Waner in die Praxis - und sagte mir das Gleiche. Er wollte, dass ich einen Brief diktiere (!), in dem steht, was für Aufgaben und Tätigkeiten ich in diesem Tertial inne hatte. GOTTSEIDANK hatte ich so etwas schon geschrieben (Chuck hatte es korrigiert) und auf meinem USB-Stick bei mir. Ich konnte es also einfach auf Dr. Waners Computer öffnen und er hat es weiter verändert, Dinge hinzugefügt und editiert. Dann wurde der VBI-Briefkopf hinzugefügt, das ganze ausgedruckt, Dr. Waner hat es unterschrieben und Gina und ich haben es eingescannt und an Dr. Persky im Beth Israel Hopsital geschickt. (Das Original konnte ich behalten! 1. von 3 Briefen: Nachweis aus Dr. Waners Praxis!!). Ich würde also heute Nachmittag zum Union Square zum Beth Israel Hospital fahren müssen. (Aber mehr dazu später.)
Merkwürdigerweise hat Dr. O heute mich persönlich gefragt, was ich gerne zum Mittag essen wollen würde (ich vermute mal, weil es mein letzter Tag war). Ich wusste aber nicht so recht, was ich sagen sollte; es sollte ja auch allen anderen schmecken. Gina hat netterweise diesen Part übernommen und einfach einen Haufen Thaifood bestellt :) Dann habe ich Dr. O gesagt, dass ich auch noch solch einen Brief brauche, mit dem Krankenhaus-Briefkopf und einem Krankenhausstempel. Also hat Dr. O den Administrator Larry Perlstein für mich angerufen; genau den Larry Perlstein, der mir nie auf meine Emails geantwortet hat! Er war glücklicherweise heute in seinem Büro (in der 10. Etage über Dr. Waners Büro) und hatte Zeit für mich. Ich bin also gegen 10 Uhr hoch und er hat mich empfangen. Ich habe ihm erklärt, was ich brauche und er sagte, er könne mir helfen. GOTTSEIDANK hatte ich wieder meinen USB-Stick dabei und konnte ihm den vorgeschriebenen Text geben. Dann hat er noch im St. Lukes Krankenhaus angerufen und dort jemandem erklärt, dass mein Krankenhausbrief unbedingt einen Stempel oder ein Siegel braucht. Die Frau am anderen Ende des Telefons schien eine Idee zu haben. Larry Perlstein sagte dann zu mir, dass alles klar gehe und dass ich einfach um 10:50 Uhr vor dem St Lukes Roosevelt Krankenhaus auf den Shuttle-Bus, der zwischen den Krankenhäusern hin und her fährt, warten solle. Der Fahrer würde einen Brief für Larry Perlstein haben, den ich abholen solle. Und damit sollte ich dann um 12 Uhr wieder in Larry Perlsteins Büro kommen (nachdem er eine Telefonkonferenz beendet hatte) und er würde mir den Brief dann geben. Gute Nachrichten!! :) Danach bin ich zurück in Dr. Waners Büro, aber es gab keinen Platz für mich und nichts zu tun, also bin ich gegen 10:15 Uhr mal kurz rüber zu unserem Apartment gelaufen. Im Flur habe ich unsere niedliche mexikanische cleaning lady getroffen. Sie hat mich gefragt, wann wir abreisen und ich habe ihr gesagt, dass wir nur noch bis Donnerstag hier sind. Dann hat sie mich gefragt, ob sie trotzdem nochmal sauber machen soll; natürlich habe ich nicht nein gesagt, vor allem aber in der Hoffnung, dass sie uns nochmal Klopapier spendiert. Chuck war noch im Apartment. Ich habe ihm die ganzen guten Neuigkeiten berichtet :) Er hat noch schnell ein paar Postkarten geschrieben. Außerdem galt es noch die Briefe an die MTA (Öffentliche Verkehrsmittel von New York) zu beenden (wir mussten NOCHMAL genauestens beschreiben, was an dem Tag in der U-Bahn passiert ist, als wir unsere Ticktes bekommen haben. Außerdem mussten die ja noch wissen, dass wir nur noch bis Donnerstag hier sind!). 10:45 Uhr bin ich wieder los und habe vor dem Krankenhaushaupteingang auf das Shuttle gewartet. (Und es war frierend kalt heute!) Kurz vor 11 Uhr kam es - und es hatte meinen Brief dabei!!! :D Danach bin ich aber nicht direkt zur Praxis gelaufen, sondern erstmal zu unserem Wines&Spirits und habe für Dr. O und Dr. Waner eine Flasche deutschen Weißwein (Grüner Veltiner) und im D'Agostinos eine Packung Lebkuchen gekauft. Ich dachte, so ein deutsches Andenken passt ja ganz gut. Dann bin ich in die Praxis zurück gestürmt und habe das Geschenk erstmal unter Oliviers Tisch versteckt.
Bis kurz vor 12 Uhr habe ich nur mit Gina, Dr. Chung und Olivier gequatscht. Zwischendurch kam Chuck mal kurz vorbei und hat die MTA-briefe abgeholt, die ich ausgedruckt hatte. Er wollte sie gleich noch zur Post bringen und sich danach endlich seine Traum-Kamera kaufen :) Er hat sich auch noch von Olivier und Dr. Chung verabschiedet. Dann war es schon fast 12 und ich musste schon wieder hoch zu Larry Perlstein. Er hatte den Brief schon vorbereitet, mit echtem Briefkopf vom St. Lukes Roosevelt Hospital und seiner Unterschrift. Es stellte sich heraus, dass in dem Briefumschlag, den ich abgeholt hatte nur ein paar goldene Aufkleber waren: goldene Klebesiegel mit "St Lukes Roosevelt Hospital" eingedrückt. Er hat mir einen dieser Aufkleber auf den Brief geklebt (also doch kein Krankenhausstempel!) und die restlichen behalten - für die nächsten armen Studenten, die von einer Uni kommen, in der ein offizieller Briefkopf mit Unterschrift nicht reicht, sondern die zusätzlich noch einen Stempel bzw. ein Siegel verlangt! Dann haben wir uns noch ein bisschen unterhalten über Deutschland, warum ich nach New York gekommen bin, über Chuck und darüber, dass seine Tochter einen französischen Freund hat und deshalb so gut französisch sprechen kann, usw. Das wars, 2. Brief von dreien: Nachweis vom Krankenhaus. YAY!! :D
Zurück in Dr. Waners Praxis dauerte es nicht lange, bis das Essen kam. Es war ganz gut, aber ich war vor lauter Aufregung eigentlich gar nicht hungrig. Bis 14 Uhr habe ich dann Emails geschrieben, wieder mit Gina, Dr. Chung und Olivier gequatscht - dann musste ich los. Zur U-Bahn, mit A- und L-Zug bis zum Beth Israel am Union Square gefahren. Dort habe ich mich durch drei Etagen des Praxis- und Bürogebäudes gefragt, bis ich endlich in Dr. Perskys Büro gelandet bin. (So. Dr. Persky ist ein Universitätsprofessor vom Albert-Einstein-College of Medicine. Dr. Waner hatte ihn angerufen und gebeten, den Brief, den er heute morgen überarbeitet, und den Gina dann an Dr. Persky geschickt hatte, mit seinem persönlichen Briefkopf auszudrucken (auf dem steht, dass er ein Professor einer Universität ist) und zu unterschreiben. Das sollte gleichbedeutend mit einem Zertifikat von der Uni selber sein.) Dort angekommen, saß Dr. Persky vor seinem Computer und hatte noch nichts vorbereitet. Unüberlegterweise hatten wir den Brief von Dr. Waner nämlich als pdf-Datei an Dr. Persky gemailt und nicht als Word-Datei; er konnte also nichts verändern. GOTTSEIDANK hatte ich meinen USB-Stick dabei (gemertk? schon das dritte Mal!), auf dem ich GOTTSEIDANK auch den von Dr. Waner geänderten Brief gespeichert hatte. :) Den konnte ich Dr. Persky dann geben, er hat ihn wiederum ein bisschen geändert (dabei leider ein paar Rechtschreibfehler übersehen, aber ich habe mich nicht getraut ihn zu korrigieren) und dann mit seinem Uni-Briefkopf ausgedruckt und unterschrieben. Endlich. Der Dritte von drei Briefen: Nachweis von der Uni. Natürlich musste es bis zu meinem allerletzen Tag dauern; aber immerhin! Um 15 Uhr war ich wieder draußen, wieder rein in die U-Bahn, 15:30 Uhr wieder in der Praxis. Dort habe ich dann noch ein paar letzte Dinge erledigt: ein paar Emails geschrieben, ein paar letzte Dateien in meinem Ordner gespeichert, Dr. O und Gina genau gezeigt, wo alles abgespeichert ist, Fotos von allen in der Praxis gemacht und mit allen nochmal ein bisschen erzählt. Dr. O und Dr. Chung haben sich auch nochmal mit mir zusammen gesetzt und darüber gesprochen, dass ich unbedingt meine USMLEs machen und zurück kommen soll usw. usw. und Dr. O hat nochmal angeboten mir einen letter of recommendation zu schreiben. Auch Dr. Waner hat gesagt, dass ich unbedingt zurück kommen soll für einen Teil der residency oder wofür auch immer und dass es ein "great pleasure" war mit mir zu arbeiten. Hach ja. Ich war ganz schön traurig. Dann war es halb 5 und Dr. O hat sich angezogen um zu gehen. Ich hab ihr schnell noch mein Geschenk in die Hand gedrückt und mich nochmal bei ihr bedankt und mich von ihr verabschiedet. Sie hat mich sogar umarmt und mir einen Kuss auf die Wange gedrückt. Wer hätte das gedacht, dass wir nochmal Freundinnen werden ;) Dann hab ich mich auch von allen anderen verabschiedet und versprochen, dass wir uns wieder sehen. Gina hat gesagt, sie wird meine "insight" vermissen, wenn es darum geht, andere Leute zu durchschauen. Dr. Waner und Dr. Chung kommen im Januar nach Berlin; dann werden wir uns bestimmt mal treffen. Dr. Chung hat gesagt, er emailt mir noch das genaue Datum. Mit Olivier habe ich ausgemacht, dass wir uns morgen noch ein letztes Mal auf ein Bier treffen und dann wars das - vorbei :( Ziemlich traurig und ein kleines bisschen erleichtert (wegen meiner drei Nachweise) bin ich um 17 Uhr zurück zum Apartment gegangen. Ich kann jetzt nur noch hoffen, dass dem LPA meine drei Briefe genügen. Dr. Waner hat gesagt, wenn nicht, dann sollen sie sich an ihn wenden; aber wie wahrscheinlich ist das schon??
Chuck und ich haben uns zuhause Abendessen gekocht, jetzt gucke ich "300" im Fernseher und Chuck spielt mit seiner neuen Kamera. Morgen müssen wir packen, das Chase-Bankkonto schließen, die Waage zurück bringen, ein Taxi vorbestellen und hoffentlich Olivier treffen. Hoffentlich schaffen wir alles.

letzte Fotos aus dem VBI:                                        Olivier
              Gina
   Dr. Chung
 Maria
 
Maureen
                  Dr. Waner
           Dr. O
        Danielle

 abends: Fotos mit neuer Kamera (Panasonic Lumix GF1)




 wie kann das funktionieren? in unserer Eiswürfelform ist ein Eiszapfen nach oben gewachsen!!!
 nochmal der Ring...
 müde..

2 Kommentare:

  1. was für ein tag! die nachweise! der abschied! die vorfreude auf berlin!

    Gute verrichtungen beim verpacken der einkäufe und first of all: fliegt schön vorsichtig.

    bis bald.m+k

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  2. Ihr Lieben, welch eine Aufregung, man bekommt Gänsehaut beim Lesen (brauchst du meine stempel nun nicht mehr?). Guten Flug und vorher noch viel Geschick beim Packen. Liebste Grüße, Su

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